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II. Antworten (5. - 7.)

5. Das Gebet Es ist eigentlich schon klar, dass die Verbindung zum Hl. Geist das ständige Gebet mit sich bringt.- Es ist ein immerwährendes Sprechen, Staunen, Sich wundern, Betrachten, Annehmen, Fragen und In-ihm-leben. Nicht irgend jemand ist mächtig und entscheidend, sondern immer der Herr. Alois Schmid wiederholt es immer wieder. Wir, die Kleingläubigen, glauben an das Schicksal, an die Politik, an die Macht des Menschen. Er glaubte an den Herrn, weil er ja in seinem Licht stand und mit ihm alles besprach. Und der Herr zeigte ihm die Menschen. Er zeigte ihm die, mit denen er zu tun hatte. Er zeigte ihm die Arbeit, die zu tun ist. Da kämpfte er mit dem Herrn um die Menschen. Es war oft fürchterlich, sie aus dem Dunkel herauszureißen. Wenn der Herr dem Menschen die Augen öffnet, dann sieht man oft in schreckliche Abgründe. Und man ist allein mit dem Herrn. Aber der Herr will es so, denn er ist ja sonst selbst mit seinem Wissen ganz allein und verlassen und niemand nimmt sich sonst der Menschen an, so wie es der Herr will. Denn der Herr will das Heil. Das ist viel mehr als Geld und Reichtum und Wohlergehen. Es ist die tiefste Sehnsucht des Menschen. Aber der Mensch bleibt lieber an der Oberfläche und kann so dem Herrn nicht begegnen. Und auch sein Menschsein bleibt an der Oberfläche und verschwimmt. Gebet und Arbeit ist bei Alois Schmid eine Einheit. Es läßt sich nicht trennen. Gott bereitet mit ihm die Arbeit vor und Alois Schmid tut sie in Einheit mit dem Herrn. So kommt im Gebet und in der Arbeit auch immer das Wesen des Menschen zum Vorschein, der in seiner Arbeit begreift, was Schöpfung bedeutet. Der Mensch repariert das, was er selbst zerstört hat, indem er nun von neuem eine Einheit mit dem Schöpfer bildet und er findet so selbst erst zu sich, wenn er vorher den Herrn gefunden hat. Auch Beten und Schauen war bei Alois Schmid oft eine Einheit. Gott hat ihm beim Gebet die Aufgaben gezeigt, die zu erfüllen sind und er hat ihm auch die Anforderungen gezeigt, den Preis, den man zahlen muß, um bestimmte Seelen zu retten. Viele Beispiele aus Mindelheim oder auch von Leuten auswärts gibt es, die hier erzählt werden könnten und es wäre gut, einmal eine Reihe solcher Beispiele zu sammeln, solange die noch am Leben sind, die selbst erlebt haben, wie der Schmid geholfen hat. 6. Die Psychologie Die Psychologie ist heute am Ende. Zwar sind die Lehren von Sigmund Freud in der ganzen Welt verbreitet und seine Schüler sind berühmte Professoren an vielen Universitäten der Welt. Klinische Therapien wie TA (Transaktionsanalyse von Eric Berne), Logotherapie (Viktor Frankl), kognitive Therapie von A.T. Beck (aus der Depressionstherapie), Biodynamik (Körpertherapien als die ältesten Therapien), die GT (Gesprächspsychotherapie von Carl R. Rogers) und weitere Methoden, die jetzt in Anwendung sind, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass man angesichts der psychischen Krankheiten bei den Fachleuten meist Hilflosigkeit erkennen kann. Was ist dem gegenüber die Psychologie von A.Schmid? Er erkannte, ohne lange zu überlegen, den Kern der Krankheit und konnte am entscheidenen Punkt mit der Heilung ansetzen. Er hatte die Schau, d.h. er konnte alle Zusammenhänge in der Seele der Patienten sehen und erkennen. Wie viele waren davon völlig überrascht und sprachlos! Wie ist das möglich? fragten sie. Sie konnten sich nicht erklären, dass sie beim ersten Besuch als völlig fremde Patienten eine exakte Analyse ihres Seelenzustandes erhielten. Das alles betraf dann nicht nur die Vergangenheit des Patienten, sondern in besonderem Maß auch seine Zukunft bzw. seine Aufgabe, die nun mit großer Klarheit und Sicherheit angegangen werden konnte. Welch eine Hilfe war das! Trotzdem war die Reaktion nicht immer positiv. Viele konnten das nicht ertragen und nutzen die einmalige Chance, ihr Inneres in Ordnung zu bringen und ihr Leben zu ordnen, nicht. Andere ließen sich beraten und konnten so geheilt werden. Es ist kein Zweifel, Gott kann die Schau über das Innere schenken, wem er will. Aber es ist keine leichte Aufgabe für den Arzt, damit zu leben und oft nicht helfen zu können. Wenn heute jeder Patient im Krankenhaus mit den modernsten Diagnosegeräten untersucht wird - und häufig kommt es vor, dass nicht zu erkennen ist, was dem Patienten eigentlich fehlt - dann spüren wir, was die Schau des Patienten, die Alois Schmid hatte, bedeutet. Wenn es heute auch noch solche Ärzte gäbe, was wäre das für ein Segen. Aber sicherlich würden auch - so wie vor 50 Jahren - viele Leute nicht daran glauben und sich auch nicht behandeln lassen, aber den Glaubenden könnte geholfen werden. Nun stellt sich natürlich diese Frage: "Warum gibt es heute keine solchen "Heiler" mehr? Und A. Schmid selbst gibt die Antwort. Er sagt, es liegt nicht an Gott, sondern an den Menschen, die einerseits die Gabe nicht annehmen und andererseits nicht an die Gabe glauben. Und damit habe ich schon das Wesen dieser Heilungart genannt: Es war eine reine Gabe Gottes, sicherlich ein Teil Veranlagung, die ja auch Gabe ist und dazu das Mitwirken mit dieser großen Gnadengabe. Man kann sagen, er erhielt die Schau und die Gabe der Heilung von Gott. Er hat zwar diese Gabe erhalten und dann haben die Heilungen begonnen, trotzdem mußte er täglich bis aufs äußerste mit Gott ringen, um alle Hindernisse, die einer Heilung im Wege standen, zu beseitigen. Bei allem ging es immer zuerst um die Seele und dann um den Leib und seine Schmerzen. (Nun müßte man genau den Werdegang dieser Berufung darstellen). Hier liegt auch ein ganz entscheidendes Echtheitskriterium: Wenn Alois Schmid ein Schwindler gewesen wäre, dann hätte er mit Sicherheit nur den Körper behandelt und dann hätte er sich abgeschirmt und nicht in seine Methoden hineinschauenlassen. Bei ihm war es nicht so. Alles lag offen. Jeder konnte alles wissen und fragen und er erhielt seine Erklärungen, wenn er Fragen stellte. Außerdem war sehr oft mit den Heilungen kein persönlicher Profit verbunden. Er heilte viele umsonst, weil er helfen konnte und wollte. Man könnte nun die Frage stellen: "Was war ihm wichtiger, die Heilung oder der Mensch?" und muß eindeutig feststellen, dass er seine Mission eindeutig als eine Art besonderer Seelsorge verstand. Er sah oft Zusammenhänge, die andere gar nicht kannten und er mußte überlegen, wie er da heilen konnte (Z. B. Bruder von Portenlänger). Er litt selbst unter den Krankheiten der Anderen und das auf eine Weise, die diese gar nicht ahnten. Und das waren in der Regel Krankheiten der Seele oder ein Leidender Seele war die Ursache einer körperlichen Erkrankung. Sehr oft geschah etwas, wozu wohl kaum ein Arzt bereit ist - ganz abgesehen, dass er das auch gar nicht kann: er nahm die Krankheit vieler Patienten auf sich. D.h, er war nun der Leidende und der Patient war von der Krankheit befreit. Das aber kann man auch als ein Kriterium dafür gelten lassen, dass seine Heilmethode vor Gott und vor den Menschen rechtmäßig war. Das Kriterium, warum er solches tat, war eine große Liebe, die nicht mehr auf sich selbst sah, sondern ausschließlich auf den anderen und die den anderen befreien wollte und die sich nicht scheute, sich selbst zu belasten. Somit war das Kreuz im Vordergrund und nicht, wie bei den Scharlatanen, der eigene Ruhm. Das ist auch dann zu sagen, wenn der Schein eher das Gegenteil vermuten ließ, denn solche "Taten" stellt man nicht vor den Menschen heraus, man bespricht das vor Gott und sonst vor niemand. Und nur Gott allein kann helfen, diese Art von Liebe auszuüben und auszuhalten. Jeder von uns sagt zu Gott, wenn er ein Kreuz tragen muss: Lieber Gott, ich bitte Dich, nimm mir dieses Kreuz! Und Gott kann nicht immer antworten, ja ich nehme dir dieses Kreuz ab. Und so ist man gezwungen, ein Kreuz weiter zu tragen. Gott allein weiß, warum und er weiß ja, was für uns das Beste ist. Wo aber geschieht es, dass jemand zu Gott sagt: "Da ist ein Kreuz, gib es mir, damit es jener Mensch nicht tragen muß" und Gott tut es dann? So etwas sagt kein Scharlatan, weil dieser ja zu seinem Wohl und nicht zum Schaden seiner selbst handelt. Und weil er vordergründig handelt. Und vordergründig ist es ein Schaden, ein Kreuz tragen zu müssen. Nur vor Gott sieht es anders aus, da ist das Kreuz von höchstem Wert und wer diesen Wert einmal erfaßt hat -und das ist wirklich schwer zu verstehen - der nimmt sich auch der Kreuze der Anderen an. Die Psychologie sollte sich also einmal mit dem Psychologen befassen, der die Seele kennt und in sie hineinschauen kann, ich meine hier den Psychologen Alois Schmid. Sie könnte von ihm viel lernen. Vor allem würde sie erkennen, dass die Kirche die große Ärztin der Seele ist und dass in der Kirche alle Heilmittel bereit liegen, die für die Seele notwendig sind. Überall finden wir den, der die Arzneien verteilen kann und der offiziell für die Seele da ist, den Priester. 7. Der Laie Alois Schmid war Laie. Warum er nicht Priester geworden ist, wissen wir nicht. Aber wir kennen einige Gründe, die vielleicht ausschlaggebend sind: Ihm fehlte die entsprechende Schulbildung und auch die Möglichkeit, diese Schulbildung nachzuholen und dann dürfen wir annehmen, dass er seinen Beruf als Berufung von Gott so angenommen hat. Alois Schmid war ein Heiler und ein Prophet seiner Zeit, der in diese Zeit den Willen Gottes hineingerufen hat und der sicherlich weit über diese Zeit hinauswirkt in dem, was er getan und gesagt hat. Gott hat ihn also sicherlich in den Laienstand berufen und in den Beruf des Heilers und Propheten. Aus diesem Grund hat er auch ein Prophetenschicksal erlitten. Das bedeutet, dass sein Rufen von vielen gehört wurde und dass viele sich bekehrt haben und andere -und auch da nicht wenige,- haben sich die Ohren zugehalten vor dieser Stimme und sie als Ärgernis angesehen. Die Stimme des Propheten ist immer für viele ein Segen und für manche ein Ärgernis.     
Einleitung
Wissenswertes: Vortrag von Dr. Josef Ruf  
Vortrag von Dr. Josef Ruf anlässlich des 50. Todestages  von Alois Schmid am 16.6.1990  I. Fragen und Probleme unserer Zeit 1. Die Hl. Schrift 2. Der Gehorsam 3. Kirche - Sakramente 4. Der Aktionismus 5. Die Frage nach dem Laien  II. Antworten 1. Der Hl. Geist 2. Die Hl. Schrift 3. Der Priester 4. Der Gehorsam 5. Das Gebet 6. Die Psychologie 7. Der Laie 8. Sein Beruf 9. Die Verfolgung  III. Rückblick und Ausblick weiterlesen: Teil II (5.-7.) Teil III Teil I Teil II (8.-9.)